Wir schrieben den 1. Juni 2019: An diesem Tag fuhren die beiden Lorcher Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins mit dem Reisebus nach Rottweil, einer der ältesten Stätten im Land (61 n. Chr. bereits genannt). An jenem Morgen haben wir den, akribisch von unserem befreundeten Heimatfachwart Jürgen Gruß aus dem Esslinger Gau geplanten, von Christel Scheufele assistierten, Besuch auf den ThyssenKrupp Testturm im Berner Feld gestartet. Eine frohe 45köpfige Schar wartete schon an den jeweiligen Treffpunkten am Bahnhof auf dieses große Ereignis. Das Wetter war genauso hervorragend wie der 246 m hohe Turm. Chauffeur Thomas Kühl wies sämtliche Zweifel an irgendwelchen Stau- oder Stresssituation von sich.
Die Begeisterung steigerte, als sich die Aufzugstür auf Ebene 22 nach einer Fahrzeit von nur 31 Sekunden öffnete und wir die Plattform betreten konnten. Wie vielleicht bekannt, liegt die Besucherplattform auf einer Höhe von 232 Metern und ist Deutschlands höchste Besucherplattform. Das soll doch was heißen so ein Objekt in relativ nächster Nähe zu haben.
Wir konnten vom Feldberg, übers Berner Oberland, die zehn Tausender der Schwäbischen Alb bis zur „Alten Burg“ bei Reutlingen, das Firmament und die Heimat in Augenschein nehmen. Wir lauschten den munteren Landschaftsangaben unseres Reiseleiters und hielten inne. Es war ein besonderes Erlebnis für uns alle. Der Verfasser dieses Berichts, hatte alle Mühe uns wieder dazu zu bewegen sich nach unten fahren zu lassen.
Früher als erwartet begannen wir unsere Stadtbesichtigung am zweithöchsten Turm, dem 1304 erstmals erwähnten Hochturm. Er ist der älteste und höchstgelegene Teil der Rottweiler Stadtbefestigung. Anschließend verköstigten wir uns im Gasthaus „Rössle“.
Es war schon fast zu warm, so dass Jürgen Gruß seine ortskundige Führung schwerpunktmäßig dem Heilig-Kreuz-Münster widmete. Der spätgotische Turmhelm ist seit einem Brand 1696 schief. Zudem weist der Fußboden des Schiffes ein Gefälle zum Chor auf. Die uns alle faszinierenden neugotischen Fenster stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Der Stadtname ist Namensgeber der Hunderasse Rottweiler. Rottweil war lange Zeit ein Zentrum des Viehhandels, das in den Händen der Metzger lag. Die Hunde dienten ihnen als Hüte- und Treibhunde.
Die Rückfahrt begann gegen 16 Uhr. Hierbei hatten wir genügend Zeit zu einem Gedankenaustausch und das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen. So ging ein interessanter Tag zu Ende.